Bewerbungs- und Auswahlverfahren
In Deutschland herrscht das Prinzip des Föderalismus. Dieses besagt, dass die einzelnen Bundesländer in bestimmten Bereichen Regelungshoheit haben. Beispielhaft zu nennen sei hierbei die Bildung, aber auch die Polizei. Die entsprechende Befugnis umfasst nicht nur Details zur Tätigkeit der Polizei. Auch Bestimmungen zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren werden von den Ländern festgelegt. Doch obwohl jedes Bundesland theoretisch eigene Regelungen zu diesen Vorgängen treffen könnte, decken sich diese im Großen und Ganzen. Im Folgenden möchten Ihnen die Experten der DBV Deutsche Beamtenversicherung Franca Bartjes-Kehr in Bonn einmal einen Einblick in das gesamte Prozedere verschaffen.
Einstellungsvoraussetzungen
Damit Sie überhaupt eine Chance haben, bei der Polizei aufgenommen zu werden, müssen Sie ein paar grundsätzliche Anforderungen erfüllen. Sollten Sie diese nicht mitbringen, hat Ihre Bewerbung nur wenig bis gar keine Aussicht auf Erfolg. Schließlich sind die allgemeinen Einstellungsvoraussetzungen indiskutabel.
Folgendes müssen Sie beachten:
- Staatsangehörigkeit Deutschlands oder eines anderen EU-Mitglieds
- Einstehen für Grundwerte des Grundgesetzes
- Altersgrenzen
- Führerschein
- gesundheitliche Eignung
- geordnete wirtschaftliche Verhältnisse (frei von Schulden)
- leeres Vorstrafenregister
- ein der Laufbahn entsprechender Bildungsabschluss
- keine Tätowierungen mit politischem Inhalt
- umfangreiche zwischenmenschliche Kompetenzen
- körperliche und seelische Fitness
Das Bewerbungsverfahren
Sollten Sie die oben benannten Punkte erfüllen, gibt es nichts, was gegen eine Bewerbung bei der Polizei spricht. Beim Bewerbungsverfahren sollten Sie zuallererst die Fristen im Hinterkopf behalten. Schließlich werden die Ausbildungs- bzw. Studienplätze nur einmal jährlich vergeben. Doch glücklicherweise haben nicht alle Bundesländer identische Bewerbungsfristen. Wer also einmal eine Frist verpasst, kann sich problemlos in einem anderen Bundesland bewerben. Ihre Bewerbung müssen Sie heutzutage nicht mehr zwangsläufig postalisch aufgeben. Genauso gut ermöglichen es mittlerweile viele Bundesländer, eine elektronische Bewerbung einzureichen. Doch auch wenn Sie die Bewerbung „nur“ über das Internet versenden, sollten Sie nicht weniger sorgfältig arbeiten. Ansonsten schwindet Ihre Aussicht auf Erfolg.
Bewerbungsunterlagen:
- Anschreiben
- Zeugnisse
- Geburtsurkunde
- Lebenslauf
- Kopie des Personalausweises
- Kopie des Führerscheins
- Kopie des Sportabzeichens
Vergessen Sie nicht, dass Rechtschreibung ein wichtiges Kriterium für eine Aufnahme bei der Polizei ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Ihr Lebenslauf sowie das Anschreiben frei von Rechtschreibfehlern sind. Da der Andrang auf die freien Ausbildungs- bzw. Studienplätze stets groß ist, sollten Sie bereits in Ihrer Bewerbung durch eine sehr gute Grammatik und Rechtschreibung überzeugen. Wenn Sie erfolgreich waren, lädt Sie die zuständige Stelle zum Auswahlverfahren ein.
Das Auswahlverfahren
Wer zum Auswahlverfahren geladen wird, hat bereits den ersten Schritt zum Polizeidienst hinter sich gebracht. Doch das heißt keineswegs, dass Sie sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen dürfen. Ganz im Gegenteil. Beim Auswahlverfahren müssen Sie unter Beweis stellen, dass Sie auch das halten können, was Ihre Bewerbung verspricht. Das Auswahlverfahren teilt sich in der Regel in vier unterschiedliche Abschnitte.
Schriftlicher Test
Der erste Teil ist ein schriftlicher Test. Hier wird Ihre Intelligenz überprüft. Sie sehen sich mit typischen Aufgaben eines IQ-Tests konfrontiert. Dabei spielen Themen wie Mathematik, Logik, Analytik und Technik eine große Rolle. Doch auch Ihr schriftliches Ausdrucksvermögen sowie Ihre allgemeinen Deutschkenntnisse werden überprüft. Auch hier sollten Sie wieder unbedingt auf Ihre Rechtschreibung achten. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Ihnen für das Absolvieren des schriftlichen Tests nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht. Dies liegt daran, dass auch Ihre Konzentrations- und Merkfähigkeit überprüft werden sollen.
Sporttest
Doch nicht nur Ihre geistige Fitness wird auf die Probe gestellt. Wichtig ist auch, dass Sie sportlich sind. Schließlich fordert Ihnen der Alltag bei der Polizei einiges ab. Im Rahmen eines Sporttests wird nicht nur Ihre Ausdauer, sondern auch Kraftausdauer, Kraft und Koordinationsfähigkeit geprüft.
Vorstellungsgespräch/Assessment Center
Anschließend kommt es auf Ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten an. Im Rahmen von Gruppengesprächen und Simulationen müssen Sie Ihre Kommunikations- und Konfliktfähigkeit unter Beweis stellen. Darüber hinaus findet ein Vorstellungsgespräch statt. Häufige Fragen sind dabei:
Warum haben Sie sich für eine Karriere bei der Polizei entscheiden?
Wie ist die Polizei organisiert und strukturiert?
Wie stellen Sie sich einen Berufsalltag als Polizist vor?
Nennen Sie uns die wichtigsten Stationen Ihres bisherigen Werdegangs.
Wie war das Verhältnis zu Ihren Mitschülern und Lehrern?
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Mittlerweile setzen auch einige Bundesländer auf ein sogenanntes Assessment Center. Dieses wird bei Bewerbern für den gehobenen Dienst durchgeführt. Im Rahmen des Assessment Centers absolvieren die Bewerber unterschiedliche Stationen. Auch hier werden beispielsweise Rollenspiele oder einfache Gruppendiskussionen durchgeführt. Möglicherweise müssen Sie auch einen spontanen Kurzvortrag halten. Ihre Prüfer möchten sehen, wie Sie mit typischen Alltagssituationen umgehen, die Ihnen im Polizeidienst begegnen können. Achten Sie also darauf, dass Sie immer ruhig und freundlich, aber bestimmt agieren. Im Rahmen von Gruppendiskussionen ist es wichtig, dass Sie Ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Vor allem kooperatives Arbeiten ist das A und O bei der Polizei. Sie müssen vor diesen mündlichen Herausforderungen keine Angst haben. Ihre Prüfer sind sich darüber im Klaren, dass Sie sich in einer Ausnahmesituation befinden. Prüflinge sind immer angespannt. Den ein oder anderen Patzer wird man Ihnen also verzeihen. Versuchen Sie dennoch so ruhig zu bleiben, wie es geht.
Untersuchung durch den Polizeiarzt
Ihre aktive Arbeit beim Auswahlverfahren ist nun beendet. Sie haben keinen Einfluss mehr auf den Ausgang. Zu guter Letzt steht die polizeiärztliche Untersuchung an. Hierbei wird überprüft, ob Sie die gesundheitliche Eignung für den Dienst bei der Polizei mitbringen. Dabei werden typische Untersuchungen durchgeführt. Zum Gesundheitscheck gehören bspw. folgende Punkte:
- Belastungs-EKG
- Bluttest
- Hörtest
- Sehtest
- Test der Lungenfunktion
- Abschlussgespräch
Nun können Sie nur noch Daumen drücken
Wenn die polizeiärztliche Untersuchung beendet ist, heißt es abwarten und hoffen. Sie können sich zunächst einmal selbst auf die Schulter klopfen. Schließlich ist das polizeiliche Auswahlverfahren eines der härtesten in der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Prüfer werden nun eine Tabelle mit den Ergebnissen des Auswahlverfahrens erstellen. Je nachdem wie viele Ausbildungs- oder Studienplätze zu vergeben sind, werden die Bewerber der Rangliste entsprechend auf die freien Plätze verteilt.
Wir sind für Sie da
Sollten Sie für den Dienst bei der Polizei zugelassen werden, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um kein klassisches Arbeitsverhältnis handelt. Ganz im Gegenteil. Dieses besondere öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis erfordert maßgeschneiderte Versicherungs- und Vorsorgelösungen. Die Experten der DBV Deutsche Beamtenversicherung Franca Bartjes-Kehr in Bonn stehen Ihnen diesbezüglich gern Rede und Antwort.
Franca Bartjes-Kehr
Am Wolfsbach 47
53229 Bonn
Nach Vereinbarung
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