DBV Deutsche Beamtenversicherung Franca Bartjes-Kehr in Kleve Bewerbungsverfahren und Auswahlverfahren

Bewerbungsverfahren und Auswahlverfahren

In Deutschland ist die Ausbildung zum Beamten der Polizei Ländersache. In allen sechzehn Bundesländern gibt es Landespolizeistellen, Bundespolizeien, die Polizei des Bundestags sowie die Bundeskriminalpolizei. An neunzehn verschiedenen Polizeibehörden kann die Ausbildung zum Polizisten absolviert werden.

Bewerbungen bei einer Polizeibehörde werden auf die jeweiligen Einstellungsvoraussetzungen geprüft. Die Anforderungen sind bundesweit ähnlich, aber nicht bundeseinheitlich. Es ist möglich, sich in mehreren Bundesländern parallel zu bewerben. Sollte das Auswahlverfahren nicht bestanden werden, lässt es sich im kommenden Jahr wiederholen.

Wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Franca Bartjes-Kehr in Kleve informieren Sie im Folgenden ausführlich über dieses Prozedere.

Einstellungsvoraussetzungen

  • Deutsche Staatsbürgerschaft, unter bestimmten Voraussetzungen auch andere EU-Bürger
  • Bereitschaft, sich für die demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzusetzen
  • Maximales Alter im mittleren Dienst: ca. 25 Jahre, im gehobenen Dienst etwa 30 Jahre. In einigen Bundesländern wird lediglich auf ein Mindestalter geachtet.
  • Spätestens am Ende der Ausbildung bei der Polizei muss ein Führerschein vorliegen
  • Gesundheitliche Eignung: Seh- und Hörvermögen, Body-Mass-Index, Herz-Kreislaufsystem
  • Einige Polizeibehörden verlangen eine körperliche Mindestgröße
  • Taugliche Bewerber werden bundesweit in der “Polizeidienstverordnung 300” festgehalten
  • Schuldenfreiheit, um das Risiko der Bestechlichkeit zu minimieren
  • Keine Vorstrafen
  • Für die Ausbildung bei der Polizei muss offengelegt werden, ob es laufenden Ermittlungsverfahren gibt oder gab
  • Einen für die jeweilige Laufbahn geforderter Schulabschluss
  • Keine sichtbaren Tätowierungen oder Piercings
  • Kernkompetenzen wie: Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Zivilcourage, soziale Kompetenz, Mobilität, Flexibilität, Entscheidungsvermögen und Belastbarkeit
  • Körperliche Fitness: teils wird ein Schwimmabzeichen oder ein deutsches Sportabzeichen gefordert

Bewerbungsverfahren

Die Bewerbungsunterlagen müssen den Vorgaben entsprechen und fristgerecht eingereicht werden. Der Großteil der Bundesländer bietet eine Online-Bewerbung an. In Bayern und Baden-Württemberg händigt der Einstellungsberater die Bewerbungsformulare aus. Sofern man sich aus anderen Bundesländern in Bayern oder Baden-Württemberg bewerben möchte, lassen sich die Unterlagen schriftlich beim Einstellungsberater beantragen.

Initiativbewerbungen sind ausdrücklich unerwünscht.

Folgende Unterlagen gehören in eine vollständige Bewerbung:

  • persönliches Anschreiben
  • E-Maildresse
  • (häufig) handgeschriebener Lebenslauf mit aktuellem Foto
  • Geburts- oder Abstammungsurkunde, wenn nötig mit Übersetzung
  • Nachweis des (angestrebten) Schulabschlusses
  • Möglicherweise ist der Nachweis einer Berufsausbildung (Gesellenbrief, Abschlusszeugnis etc.) nötig. Beispielsweise bei Bewerbern mit einem Hauptschulabschluss
  • Beidseitige Kopie des Personalausweises und Führerscheins
  • Kopie des Schwimm- oder Sportabzeichens

Da auch bei Online-Bewerbungen der erste Eindruck zählt, sollte auch hier sorgfältig und gewissenhaft gearbeitet werden. Für ein ansprechendes Anschreiben sowie einen ordentlichen Lebenslauf und alle geforderten Zeugnisse sollte gesorgt sein. Schließlich wird anhand der Bewerbungsunterlagen entschieden, wer zum Einstellungstest eingeladen wird.

Das Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren unterteilt sich in vier Prüfungseinheiten, welche auf zwei bis vier Tage verteilt werden können. Inhalt und Reihenfolge sind von Land zu Land variabel. Nur wenn der Bewerber zum Beamten der Polizei einen Test erfolgreich bestand, folgt die Zulassung für den nächsten Test. Sobald eine Prüfung nicht bestanden wird, ist das Auswahlverfahren an dieser Stelle vorbei.

1. Schriftlicher Test
Schwerpunkte des kognitiven Fähigkeitstests (Intelligenztest):

  • Rechenaufgaben
  • Allgemeinwissen: vornehmlich aus den Bereichen Geografie, Politik und Naturwissenschaften
  • Analytisches, logisches und visuelles Denken
  • technisches Verständnis
  • Deutsch
  • Konzentrations- und Merkfähigkeit

Über ein solides Wissen hinaus, zählt auch die Schnelligkeit bei allen Aufgaben. Um die Deutschkenntnisse zu testen, wird die Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung geprüft. Diktate oder Aufsätze sind oft das Mittel der Wahl.

2. Sporttest
Dieser Test prüft die Bewerber auf ausreichend Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Es handelt sich meist um Disziplinen wie Dauerläufe, Sprints, Hindernisparcours, Kraftübungen, Konditionstests oder Schwimmen. Für den Dienst bei der Polizei ist körperliche Fitness elementar.

3. Vorstellungsgespräch / Assessment Center
Teil des Auswahlverfahrens ist oft ein Gruppengespräch, in dem die Bewerber über einen vorgegebenen Sachverhalt diskutieren. Grundvoraussetzung stellt hier die Kommunikationsfähigkeit dar, welche Beamte der Polizei täglich unter Beweis stellen müssen.

Im Anschluss an das Gruppengespräch werden Einzelgespräche geführt. Die Testung der persönlichen Kompetenzen steht hier im Fokus. Die Prüfer bedienen sich hierzu einem Fragenkatalog.

Mögliche Inhalte:

  • aufschlussreiche Erklärung den Berufswunsch betreffend
  • Fragen zur Organisationsstruktur der Polizei
  • eigene Vorstellung des Berufsalltags bei der Polizei erläutern
  • Vor- und Nachteile des Polizeiberufes
  • persönliche Vorstellung (wichtige Stationen des bisherigen Werdegangs)
  • für den Polizeiberuf relevante Qualifikationen, Erfahrungen oder Erlebnisse
  • Wie kamen Sie mit Lehrern und Mitschülern zurecht?
  • Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wie sieht Ihre Lebensplanung der nächsten fünf Jahre aus?

Ziel ist nicht, den Prüfern zu vermitteln, dass man bereits alles weiß und kann. Zielstrebigkeit, realistische Einschätzungen und das Tragen von Verantwortung sind an dieser Stelle entscheidend.

Assessment Center
In Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Hamburg ist das Assessment Center ein wesentlicher Bestandteil des Einstellungstests für den gehobenen Dienst bei der Polizei.

Bestehend aus:

  • Gruppenaufgaben
  • Rollenspiele
  • Gruppendiskussionen
  • kurze Vorträge und Referate

Mittels dieser Bewerbungstools möchte die Kommission einiges über das Verhalten in Grenzsituationen und den Umgang mit anderen Menschen erfahren. Konstruktive Zusammenarbeit ist Ziel der Gruppendiskussionen. Der für den Dienst bei der Polizei notwendige Teamgeist kann hier unter Beweis gestellt werden. Auch der Umgang mit anderen Menschen wird hier bewertet. Demzufolge sollten sich Bewerber kooperativ und empathisch zeigen. Die Rollenspiele dienen der Beobachtung, ob Standpunkte klar und überzeugend dargelegt werden können. Überdies wird die Kompromissbereitschaft der Bewerber begutachtet. Darüber hinaus sollen die Stärken und Motivationen für den Dienst bei der Polizei ermittelt werden.

Souveränes Auftreten sowie Gefasstheit und stetige Freundlichkeit ist den Bewerbern anzuraten, um positiv bewertet zu werden.

4. Polizeiärztliche Untersuchung
Diese Untersuchung dient der Polizeidiensttauglichkeit aus medizinischer Sicht.

Für den Dienst als Beamter der Polizei ist eine stabile und gute Gesundheit erforderlich. Die medizinische Untersuchung durch den Polizeiarzt stellt den letzten Baustein des Auswahlverfahrens dar. Geprüft werden etwaige gesundheitliche Einschränkungen, die langfristig oder zu einem späteren Zeitpunkt zu Problemen führen könnten.

Inhalte der Auswahluntersuchung sind:

  • Bluttest
  • Belastungs-EKG
  • Sehtest
  • Hörtest
  • Lungenfunktionstest
  • Arztgespräch

Wie erfolgt die endgültige Auswahl?

Im Anschluss an alle erfolgreich bestandenen Tests, wird aus den Einzelergebnissen ein Gesamtergebnis errechnet. Die Endergebnisse aller erfolgreich abgeschlossenen Bewerber werden in einer Rangliste erfasst. Nach dieser Platzierung werden die freien Ausbildungsplätze vergeben.

Laufbahn im höheren Polizeivollzugsdienst

Da es hier keine festen Einstellungstermine gibt, erfolgt die Einstellung nach Bedarf.

Mögliche Testverfahren vor einer Einstellung:

  • Gruppenarbeit
  • Diskussionsrunden
  • Befragungen durch Psychologen oder Beamte der Polizei
  • Kurzreferate
  • schriftlicher Leistungstest
  • Sportprüfung bzgl. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Geschicklichkeit
  • persönliche Vorstellung vor einer Auswahlkommission

Darüber hinaus erfolgt eine polizeiärztliche Untersuchung auf Diensttauglichkeit.

Wir beraten Sie gern

Wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Franca Bartjes-Kehr in Kleve stehen Ihnen bei weiteren Fragen und Anliegen gern zur Verfügung.

DBV Deutsche Beamtenversicherung
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