Dienstgruppen für Beamte der Polizei, Justiz und Zoll – Polizeivollzugsbeamte

Polizeivollzugsbeamte sorgen, vereinfacht ausgedrückt, für Recht und Ordnung. Als Dienstherrn kommen die 16 Bundesländer oder der Bund selbst infrage. Denn neben der Bundespolizei hat jedes Bundesland seine eigene Polizei. Polizeivollzugsbeamte sorgen dabei für die innere Sicherheit und den Schutz der Bürger. Sie überwachen den Verkehr, sind bei Unfällen sofort zur Stelle, verfolgen Straftaten und sorgen dafür, dass die Gesetze eingehalten werden.

Drei Laufbahnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Chancen

Im Polizeidienst gibt es drei verschiedene Laufbahnen für Polizeivollzugsbeamte. Diese sind

  • Mittlerer Dienst
  • Gehobener Dienst
  • Höherer Dienst

Diese drei Laufbahnen bringen unterschiedliche Anforderungen und damit verbunden auch unterschiedliche Chancen für ihre jeweiligen Bewerber mit. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die wichtigsten Fakten zu den drei Laufbahntypen.

Die Laufbahnen und Dienstgrade von Polizeivollzugsbeamten

Polizeivollzugsbeamte im mittleren Dienst

Polizeivollzugsbeamte im mittleren Dienst tragen die Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung. Dabei haben sie ein breites Aufgabenspektrum. Zu diesen Aufgaben gehören:

  • Wach- und Streifendienste
  • Sie müssen in Gefahren- und Notsituationen und bei Unfällen sofort zur Stelle sein
  • Sie regeln den Verkehr
  • nehmen Anzeigen auf
  • sind auch an der Aufklärung von Straftaten beteiligt.

Um eine Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten im mittleren Dienst beginnen zu können, ist ein Schulabschluss der mittleren Reife erforderlich. Alternativ ist auch ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung möglich.

Damit hier eine Einstellung erfolgen kann, werden von Bundesland zu Bundesland andere Kriterien aufgestellt. Oft wird eine bestimmte Körpergröße gefordert. Auch ein festgelegtes Mindestalter darf dabei nicht unterschritten werden. Das Höchstalter für eine Einstellung im mittleren Dienst liegt bei 25 Jahren. Ein tadelloses Führungszeugnis ist dabei ebenso selbstverständlich wie der Umstand, dass der Bewerber in geordneten Verhältnissen lebt.

Ausbildung

Die Ausbildung beträgt 2,5 Jahre und wird teilweise an der Landespolizeischule und in den Polizeibehörden vor Ort durchgeführt. In der theoretischen Ausbildung sind die folgenden Fächer und Themengebiete enthalten:

  • Sicherheits- und Ordnungslehre
  • Eingriffsrecht
  • Einsatzlehre
  • Strafrecht
  • Kriminalistik
  • Verkehrsrecht
  • Berufskunde und Beamtenrecht

Dazu kommen allgemeine Fächer wie:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Politik
  • Geschichte

Aufgrund der körperlichen Anforderungen an die Bewerber wird dem Sportunterricht hier ebenfalls ein hoher Stellenwert eingeräumt. Ab dem zweiten Jahr geht es für die Anwärter mehr in die Praxis. Wurde die Laufbahnprüfung erfolgreich abgeschlossen, erfolgt ein Einsatz in der Regel als Streifenpolizist oder bei der Bereitschaftspolizei. Für die verschiedenen Tätigkeiten eines Polizeivollzugsbeamten sind die folgenden Fähigkeiten auf jeden Fall notwendig:

  • Genauigkeit
  • Aufmerksamkeit
  • Körperbeherrschung
  • Planungs- und Organisationstalent
  • mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen sowie Rechtschreibsicherheit
  • Konfliktfähigkeit
  • Leistungs- und Einsatzbereitschaft
  • Durchhaltevermögen
  • Sorgfalt
  • Selbstständigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • psychische Belastbarkeit
  • Selbstkontrolle
  • Flexibilität

Polizeivollzugsbeamte im gehobenen Dienst

In den meisten Bundesländern arbeiten bereits überwiegend Polizeivollzugsbeamte im gehobenen Dienst, da hier keine Beamten im mittleren Dienst mehr ausgebildet werden. Tatsächlich sind die Anforderungen an einen Polizeivollzugsbeamten im gehobenen Dienst deutlich höher als die Anforderungen an einen solchen im mittleren Dienst. Um für eine Laufbahn als Polizeivollzugsbeamte im gehobenen Dienst infrage zu kommen, muss ein Bewerber die folgenden Eigenschaften mitbringen:

  • Körperliche Fitness und Reaktionsschnelligkeit
  • Sicheres und souveränes Auftreten
  • Psychische Stabilität
  • Selbstkontrolle und Gelassenheit
  • Eigenständigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Entscheidungsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Führungspersönlichkeit

Theoretische Fertigkeiten werden hier im Rahmen der Ausbildung in den folgenden Fächern vermittelt:

  • Einsatzlehre
  • Führungslehre
  • Verkehrslehre
  • polizeiliche Informationsverarbeitung
  • Staats- und Verfassungsrecht
  • Strafverfahrensrecht
  • Verkehrsrecht
  • Eingriffsrecht

Das Studium findet an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung statt und wird als dualer Studiengang neben den Praxisanteilen der Ausbildung absolviert.

Nach abgeschlossener Ausbildung kann der Polizeivollzugsbeamte im gehobenen Dienst im Bereich der Schutzpolizei, der Wasserschutzpolizei und der Kriminalpolizei eingesetzt werden.

Polizeivollzugsbeamte im höheren Dienst – die höchste mögliche Laufbahn

Generell ist die Laufbahn des höheren Dienstes die höchste Beamtenlaufbahn, die man in Deutschland absolvieren kann. Entsprechend hoch sind hier auch die Anforderungen an die Bewerber. Diese müssen:

  • Abitur oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss,
  • ein abgeschlossenes Studium an einer Fachhochschule für den öffentlichen Dienst oder einer vergleichbaren Bildungseinrichtung, eine abgeschlossene Laufbahnprüfung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst und vorhandene Berufspraxis im Polizeidienst,
  • sowie ein bestandenes Auswahlverfahren

Vorweisen können, um in die Laufbahn des höheren Dienstes aufgenommen werden zu können. Alternativ muss ein

  • Abschlusszeugnis von einer wissenschaftlichen Hochschule
  • und ein bestandenes Auswahlverfahren

vorliegen.

Die Ausbildung dauert hier zwei Jahre und wird in unterschiedlichen Dienststellen absolviert. Im ersten Studienjahr erfolgt auch der Unterricht in den Dienststellen und den zugehörigen Bildungseinrichtungen. Im zweiten Jahr müssen die Bewerber zur Vervollständigung des Studiums an die Deutsche Hochschule der Polizei in Münster.

Hier wird auch die Abschlussprüfung absolviert. Nach bestandener Prüfung warten ein Masterabschluss und eine sehr abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit.

So übernehmen Polizeivollzugsbeamte im höheren Dienst die Personalführung und die fachliche sowie die organisatorische Leitung ihres Bereichs. Darüber hinaus sind sie befähigt, den polizeilichen Nachwuchs auszubilden.

Außerdem tragen Polizeivollzugsbeamte im höheren Dienst die Verantwortung für den reibungslosen und erfolgreichen Verlauf eines Einsatzes bei Großveranstaltungen, wie Fußballspielen, Volksfesten oder Demonstrationen. Sie kümmern sich um die genaue Planung und Organisation der Einsätze und entwickeln zusammen mit den Veranstaltern oder anderen Verantwortlichen Sicherheitskonzepte, die in Absprache mit anderen Stellen, wie beispielsweise der Stadt oder eingesetzten Rettungskräften vor Ort, umgesetzt werden.

Mögliche Aufgabenbereiche sind dabei:

  • Klärung organisatorischer Fragen und die Einsatzplanung
  • Leitung von Großeinsätzen
  • Leitung in der Verfolgung von Straftaten
  • Koordination von Ermittlungen und Mitarbeitereinsatz
  • Austausch mit anderen Behörden
  • Leitung von öffentlichen Aufklärungskampagnen
  • Planung von Maßnahmen zur Verbrechensprävention
  • Koordination der Öffentlichkeitsarbeit
  • Polizeivollzugsbeamte im höheren Dienst sind Repräsentant ihrer Behörde, beispielsweise bei Pressekonferenzen
  • Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften
  • Tätigkeit in polizeieigenen Forschungseinrichtungen

Im Bereich des höheren Dienstes gibt es auch vier verschiedene Dienstgrade, die Sie erreichen können:

  • Im ersten Dienstgrad wird der Polizeivollzugsbeamte zum Polizeirat, kurz PR, bei der Kriminalpolizei ist er Kriminalrat (KR)
  • Zweites Amt ist Polizeioberrat, kurz POR, bei der Kriminalpolizei heißt dieser Dienstgrad Kriminaloberrat (KOR)
  • Das nächsthöhere Amt ist Polizeidirektor, kurz PD, bei der Kriminalpolizei entspricht dies dem Kriminaldirektor (KD)
  • Im höchsten Dienstgrad wird der Beamte schließlich zum Leitenden Polizeidirektor, kurz LPD oder Ltd. PD, Pendant bei der Kriminalpolizei ist der Leitende Kriminaldirektor (kurz LKD oder LtdKD)

Fordern Sie individuelle Beratung an

Haben Sie Fragen zur Bewerbung oder den Aufgaben von Polizeivollzugsbeamte? Kontaktieren Sie uns. Die DBV Deutsche Beamtenversicherung Kai Hankamer in Bonn und Swisttal berät Sie gerne unverbindlich.

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