Zollbeamte
Mit fast 40.000 aktiven Beamten zählt der Zoll zu den größten Arbeitgebern Deutschlands. Die Beamten sind im gesamten Bundesgebiet einsetzbar. Dabei gibt es deutschlandweit über 700 Standorte.
Da es sich um ein spezielles Dienstverhältnis handelt, erhalten die Zollbeamten von ihrem Dienstherrn Krankenfürsorge in Form der Heilfürsorge. Sobald der Beamte in den Ruhestand geht, wandelt sich der Heilfürsorgeanspruch in einen Anspruch auf Beihilfe um.
Einstellungsvoraussetzungen
Kontakt mit Menschen steht für Zollbeamte an der Tagesordnung. Dementsprechend ist ein professionelles und selbstbewusstes Auftreten Grundvoraussetzung. Zudem müssen sowohl für den mittleren als auch für den gehobenen Dienst formale Anforderungen erfüllt werden.
So müssen Bewerber die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes, Islands, Liechtenstein oder Norwegens haben.
Darüber hinaus müssen Sie sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennen.
Sie müssen flexibel, mobil, teamfähig, leistungsbereit, durchsetzungsstark und verantwortungsbewusst sein.
Außerdem dürfen Sie nicht vorbestraft sein und müssen körperlich sowie gesundheitlich fit sein.
Als Bewerber sind Sie dazu verpflichtet einen Nachweis darüber zu geben, dass Sie sich in „geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen“ befinden. Schließlich ist bei verschuldeten Personen die Gefahr größer, dass es zu einer erfolgreichen Bestechung kommt.
Es ist alltäglich für Zollbeamte mit viel Bargeld umzugehen. Hier muss sich Ihr Dienstherr blind auf Sie verlassen können.
Aufgaben
Es zählt zu den Kernaufgaben von Zollbeamten, Wareneinfuhr und Personeneinreise nach Deutschland zu kontrollieren. Passkontrolle und das durchsuchen von Fahrzeugen sind typische Tätigkeiten.
Außerdem bekämpfen Zollbeamte aktiv Schwarzarbeit in Unternehmen. Schließlich belaufen sich die Steuerschäden auf etwa 30 Milliarden Euro.
Sollten Sie im Zollfahndungsdienst tätig sein, kümmern Sie sich um die Ermittlung von grenzüberschreitender Kriminalität, beispielsweise der Schmuggel von Drogen und Geldwäsche.
Zollbeamter im mittleren Dienst
Sollten Sie Zollbeamter im mittleren Dienst werden wollen, wird ein Realschulabschluss vorausgesetzt. Als Inhaber eines Hauptschulabschlusses wird der Abschluss einer Ausbildung im kaufmännischen oder rechtlichen Bereich vorausgesetzt.
Ausbildung
Die Ausbildung ist eine Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Einheiten. Theorie wird an Bildungs- und Wissenschaftszentren der Bundesfinanzverwaltung gelehrt. Mit der Praxis werden die Zollbeamten in Hauptzollämtern, Zollämtern, Zollfahndungsämtern, dem Zollkriminalamt oder dem Wasserzoll konfrontiert.
Zu Beginn der Ausbildung findet eine Einführungswoche statt, die in den Beginn der schulischen Phase mündet. Dieser Abschnitt nimmt ein halbes Jahr in Anspruch und dient der Vermittlung von rechtlichen Grundlagen.
Am Ende der theoretischen Ausbildung steht die Zwischenprüfung. Sobald diese erfolgreich bestanden wurde, geht es mit einer praktischen Ausbildung weiter. Im Rahmen dieser zwölfmonatigen Phase können Sie die Theorie in die Praxis umsetzen. Sie erfüllen schon jetzt zolltypische Aufgaben wie bspw. Kontrollen.
Bei den praxisbezogenen Lehrveranstaltungen können Sie die gelernte Theorie mit den Praxiserfahrungen verknüpfen. So wird Ihr Wissen effektiv gefestigt. Den Abschluss der praxisbezogenen Lehrveranstaltungen bilden die Klausuren.
Das letzte halbe Jahr der Ausbildung ist wieder theoretischer Natur. Hier erhalten Sie beispielsweise Vorlesungen über Vollzugs- und Verbrauchssteuerrecht.
Ihr Beruf als Zollbeamter kann körperlich anstrengend sein. Dementsprechend zählt auch Sportunterricht zu Ihrer Ausbildung.
Das Ende der Ausbildung bildet die Laufbahnprüfung. Hier geben Sie einen Nachweis über Ihr Können. Bei Bestehen werden Sie zum Zollbeamten auf Probe ernannt. Sobald Sie die Probezeit erfolgreich absolviert haben, erfolgt die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit.
Zollbeamte im gehobenen Dienst
Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist das Abitur oder ein vergleichbarer Bildungsabschluss. Es handelt sich bei der Ausbildung um einen dualen Diplomstudiengang, der mit der Laufbahnprüfung nach drei Jahren endet.
Ausbildung
Die erforderlichen theoretischen Kenntnisse erhalten Sie am Bildungs- und Wissenschaftszentrum in Münster. Sobald Sie ein Einführungspraktikum absolviert haben, müssen Sie das Grundstudium antreten. Dieses dauert ein halbes Jahr und hat vor allem rechtliche und wirtschaftliche Inhalte.
Das anschließende Hauptstudium wird in drei Studienabschnitte unterteilt. Hier findet ein Wechsel zwischen Theorie und Praktika statt. Inhalte des Hauptstudiums sind vor allem Steuerrecht, Verbrauchssteuerrecht, Zollrecht, Verkehrssteuerrecht, aber auch das Rechnungswesen. Des Weiteren stehen Ihnen Wahlpflichtfächer zur Belegung frei.
Die Dienststellen des Hauptzollamtes bilden den Kernpunkt Ihrer praktischen Ausbildung. Hier wenden Sie das zuvor erlangte theoretische Wissen in der Praxis an. Sie werden eigenverantwortlich tätig und mit den typischen Arbeiten vertraut gemacht.
Sobald Sie Ihr Studium mit der Laufbahnprüfung erfolgreich beendet haben, haben Sie den Abschluss des Diplom-Finanzwirtes (FH) inne. Sie sind dazu berechtigt und befähigt leitende, überwachende und kontrollierende Aufgaben zu übernehmen.
So erheben Sie beispielsweise Zölle und Steuern oder kümmern sich um die Zollabfertigung. Darüber hinaus überwachen Sie Betriebe, welche in den Handel mit Waren eingebunden sind, die zollpflichtig und verbrauchssteuerpflichtig sind.
Die Bekämpfung von Schwarzarbeit und die Überprüfung der Einhaltung des gesetzlich festgelegten Mindestlohns ist ebenfalls eine typische Aufgabe des Zolls. Ebenso verhält es sich mit der Bekämpfung der Produktpiraterie.
Nach der Ausbildung
Sobald Sie Ihre Ausbildung abgeschlossen haben, muss es nicht bedeuten, dass Sie nicht anderweitig Wissen erlangen können. Als Zollbeamter haben Sie regelmäßig Angebote zur Fort- und Weiterbildung, die Sie wahrnehmen können. So können Sie Ihr Fachwissen noch vertiefen. Immer auf dem aktuellsten Wissensstand zu sein, ist vor allem für Zollbeamte von elementarer Bedeutung.
Auch eine internationale Tätigkeit als Zollbeamter ist denkbar. Sobald Sie etwas Berufserfahrung gesammelt haben, ist eine Tätigkeit für die europäische Kommission in Brüssel oder aber als weltweit tätiger Zollverbindungsbeamter möglich.
Die speziellen Einheiten
Die Polizei hat das SEK, der Zoll hat die zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ). Bei gefährlichen Einsätzen kommt das Team des ZUZ zum Einsatz. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Gefahr für die Kollegen besteht.
Darüber hinaus hat der Zoll die Spezialisten von den Observationseinheiten Zoll (OEZ). Dieses kümmert sich vor großen Einsätzen darum, dass relevante und wichtige Informationen eingeholt werden.
Seefahrer
An Nord-, Ost- und Bodensee sind etwa 400 Zollbeamte tätig. Vor Ort übernehmen sie überwachende Aufgaben. Im Fokus steht vor allem die Kontrolle des Warenverkehrs und die Vermeidung von Warenschmuggel.
Spürnasen
Zurzeit sind circa 340 Hunde im Einsatz für den Zoll. Ihre Kernaufgabe besteht darin, Drogen zu erschnüffeln und für die Sicherheit des Teams zu sorgen. Zollbeamte, die im mittleren Dienst tätig sind, benötigen für die Zusatzausbildung eine Zulassung.
Höherer Dienst
Auch ein Aufstieg vom gehobenen in den höheren Dienst ist möglich. Allerdings benötigen Sie hierbei einen Hochschulabschluss in Form eines Masters oder vergleichbaren Abschlusses. Ausgebildet werden Sie dann im Rahmen eines zweijährigen Referendariats.
Fordern Sie individuelle Beratung an
Sie haben noch offene Fragen? Dann wenden Sie sich an die Mitarbeiter der DBV Deutschen Beamtenversicherung Fink & Wagner GmbH in Leipzig. Wir beraten Sie gern und beantworten Ihre Fragen.
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