Das Berufsbild der Bundespolizei
Das Tätigkeitsfeld der Bundespolizei erstreckt sich vom Bundeskriminalamt, über die Bundespolizei bis hin zum Deutschen Bundestag. Der Polizeivollzugsbereich beherbergt etwa 31.000 Bundespolizisten im mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Sie sind deutschlandweit in über 200 Dienststellen beschäftigt. Bundespolizisten können im Grenz- und Luftschutz eingesetzt werden sowie zur Unterstützung der Polizei der jeweiligen Bundesländer.
Wenn die vereinten Nationen oder die EU internationale Missionen beginnen, ist die Bundespolizei ebenfalls involviert. Spezielle Einheiten übernehmen besondere Aufgaben. Die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Abwehr von Gefahren und das Verhindern von Straftaten sind Aufgaben aller Einheiten der Länder- und Bundespolizeien.
Die Ausbildung zum Bundespolizisten im mittleren Dienst
Einstellungsvoraussetzungen
Gewissenhaftes Arbeiten ist sehr wichtig. Zum späteren Zeitpunkt sollen die Anwärter unter anderem Berichte anfertigen oder Fluggäste und deren Gepäck gründlich kontrollieren. Eine starke Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen sollen die zukünftigen Bundespolizisten ebenfalls mitbringen. Für Befragungen von Zeugen, Opfern und Verdächtigen ist das äußerst wichtig. Die Teamfähigkeit ist überdies bedeutsam, da die Aufgabenausführung, Zusammenarbeit und der Austausch mit Kollegen damit zusammenhängen. Körperliche Fitness ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, denn es können gefährliche Situationen auf die Beamten zukommen, die sie abzuwehren im Stande sein müssen.
Darüber hinaus:
- Bereitschaft für die Erbringung überdurchschnittlicher Leistungen
- Besitz des Führerscheins und die Bereitschaft, den Wohnort für den Beruf zu wechseln.
- Ein gesundes Rechtsverständnis
- der Eintritt für die demokratischen Grundwerte
Eine weitere Voraussetzung stellt die psychische Stabilität dar, um folgenden Belastungen Stand zu halten:
- hohes Arbeitspensum
- Zusammentreffen der unterschiedlichsten Menschen in diversen Situationen
- hohes Konfliktpotential
- stellenweise respektloser Umgang
Ausbildungsinhalte
Die berufsalltäglichen Ansprüche der Bundespolizei sind zumeist sehr hoch und erfordern eine uneingeschränkte gesundheitliche Eignung. Daher ist das Auswahlverfahren besonders anspruchsvoll.
Die Ausbildungsdauer beträgt zweieinhalb Jahre. Die Theoriefächer sind:
- Politische Bildung
- Staats- und Verfassungsrecht
- Verkehrsrecht
- Einsatzrecht (Polizei- und Ordnungsrecht, Ordnungswidrigkeiten, Straf- und Strafprozessrecht)
- Dienstrecht
- Polizeidienstkunde
- Einsatzlehre
- Kriminalistik
- Verkehrslehre
Trainingseinheiten simulieren reale Einsatzsituationen. Kontrollen und Festnahmen, sowie der Umgang mit hilflosen, betrunkenen und gewalttätigen Personen.
Ausbildungsorte
- Bamberg in Bayern
- Diez in Rheinland-Pfalz
- Eschwege in Hessen
- Oerlenbach in Bayern
- Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern
- Swisttal in Nordrhein-Westfalen
- Walsrode in Niedersachsen
Erste praktische Erfahrungen werden ab dem zweiten Ausbildungsjahr gesammelt. Im grenz- und bahnpolizeilichen Aufgabenbereich, bei der Bundesbereitschaftspolizei und an einem deutschen Flughafen im Bereich der Luftsicherheit.
Nach dem fünfeinhalb monatigen Praktikum beginnt die Vorbereitung auf die Laufbahnprüfung. Wird diese mit Erfolg bestanden, folgt die Ernennung zum Beamten auf Probe.
Einsatzmöglichkeiten
Die Bundespolizei unterstützt Polizeibeamte der Länder bei Großeinsätzen. Das können Demonstrationen, schwere Unglücksfälle oder auch Naturkatastrophen sein. Beamte der Bundespolizei im mittleren Dienst sind oft im Wach-, Streifen und Postendienst tätig und werden häufig für die Verhinderung von Straftaten im Grenzschutz, Luftschutz und der Bahnpolizei eingesetzt.
- Grenzschutz:
Das Überwachen der Grenzen, dem grenzüberschreitenden Verkehr und das Überprüfen von Papieren und Berechtigungen zum Grenzübertritt gehören zum Berufsalltag. Ebenso Grenzfahndungen und -abwehr. - Luftschutz:
An vierzehn deutschen Flughäfen schützen die Beamten der Bundespolizei vor Angriffen auf die Luftsicherheit. - Fluggäste und deren Gepäck werden kontrolliert
- Überwachung des gesamte Flugplatzgeländes
- Schutzmaßnahmen werden bei besonders gefährdeten Flügen und Luftfahrtunternehmen ergriffen
- Bahnpolizei:
Die Bundespolizisten sorgen für die Sicherheit des Bahnverkehrs. Darüber hinaus sind sie für die Strafverfolgung bei Vandalismus, Eigentums- und Gewaltkriminalität zuständig und schützen vor gefährlichen Eingriffen in den Bahnverkehr. - Objektschutz des Bundes:
Damit die Bundesorgane ihre Tätigkeiten geschützt ausüben können, wird die Bundespolizei für die Verhinderung von Störungen eingesetzt. Grundstücke und Gebäude, in denen die Bundesorgane ihren Amtssitz haben, werden überwacht. - Bundesbereitschaftspolizei:
Diese Einsatzeinheiten geben der Bundespolizei und anderen Behörden, wie dem Bundeskriminalamt, Unterstützung. Bei Gefährdung der inneren Sicherheit und besonderen Gefahrenlagen kommen Bundespolizisten zum Einsatz. Das können Einsätze an Grenzen, in der Bahn oder beim Schutz von Bundesorganen sein. Ebenfalls fallen Großveranstaltungen und Katastrophenschutz in dieses Tätigkeitsfeld. - Kriminalitätsbekämpfung:
Die Bundespolizei geht durch Ermittlungs-, Fahndungs-, Observations- und Aufklärungsmaßnahmen gegen folgende Delikte vor: - einfache Kriminalität (Erschleichung von Leistungen, Sachbeschädigungen, Steuerhinterziehung)
- organisierte Kriminalität (Schleusungen, Urkundenfälschungen)
- banden- und gewerbsmäßige Kriminalität
- Bundespolizei See:
Die Bundespolizei See ist für die Überwachung und Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs an der maritimen Schengenaußengrenze verantwortlich. Darüber hinaus leistet sie Unterstützungsarbeit bei polizeilichen Ermittlungen von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten auf Nord- und Ostsee. Auch Hilfeleistungen auf See und Seeunfallermittlungen gehören zum Aufgabenfeld.
Im Ausland können Beamte der Bundespolizei für polizeiliche oder nicht militärische Aufgaben hinzugezogen werden. Überdies können sie das Bundesamt für Verfassungsschutz bei der Funktechnik unterstützen und im Umweltschutz tätig werden.
Die Ausbildung zum Bundespolizisten im gehobenen Dienst - Polizeikommissar
Einstellungsvoraussetzungen
Ausbildungsvoraussetzungen sind neben dem Abitur das erfolgreiche Bestehen eines schriftlichen Eignungstests, Sporttests und die Teilnahme eines Assessment-Centers.
Folgende Fähigkeiten sollten die Bewerber mitbringen:
- Souveränes Auftreten
- Psychische Stabilität
- Eigenständigkeit und Teamfähigkeit
- Ausgeglichenheit
- Entscheidungsfähigkeit
- Konfliktfähigkeit
- Führungspersönlichkeit
- Verantwortungsgefühl
- Flexibilität
Ausbildung
Bewerber mit einer Hochschul- oder Fachhochschulreife absolvieren an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen des Bundespolizeiakademie sowie an einer Dienststelle der Bundespolizei ein dreijähriges Diplomstudium. Theoretische und praktische Phasen wechseln sich im Bachelorstudiengang ab.
Für den gehobenen Dienst werden folgende Theorieschwerpunkte gesetzt:
- Polizeiaufgaben: Kontrolltätigkeiten, Fahndungsmaßnahmen, Ermittlung, Überwachung
- Rolle des Bundesbeamten in der Bundesrepublik Deutschland
- besondere Einsatzsituationen
- internationale Polizeiarbeit
- Grundlagen der Polizeiarbeit, Polizeiführung
- Psychologie
- Politik
- Rechtswissenschaften
Die Berufspraxis lernen die Polizeianwärter in den berufspraktischen Abschnitten der Dienststelle und während Außeneinsätzen kennen. Dabei handelt es sich um Arbeitsvorgänge des Streifen-, Kontroll-, und Ermittlungsdienstes, die Schulung der rhetorischen Fähigkeiten, das Verhalten bei Übergriffen und die Beschlagnahmung von Waffen.
Einsatzgebiete
Beamte der Bundespolizei werden in Führungs- und Leitungsfunktionen der Gebiete Grenzschutz, Bahnpolizei und Luftsicherheit eingewiesen. Sofern sie sich eignen und zusätzliche Fortbildungen absolvieren, leiten die verschiedenen Spezialeinheiten wie den Flugdienst, die Bundespolizei See und GSG 9.
Die Ausbildung zum Bundespolizisten im höheren Dienst
Einstellungsvoraussetzungen
Hierfür ist ein Hochschulabschluss und ein Masterstudium “Öffentliche Verwaltung - Polizeimanagement” erforderlich.
Ausbildung
Theoretische Kenntnisse werden im ersten Studienjahr an der Hochschule des Bundes in Lübeck und beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden gelehrt. Das zweite Studienjahr wird an der deutschen Hochschule für Polizei in Münster absolviert.
Anwärtern der Bundespolizei werden folgende Schwerpunktthemen vermittelt:
- Betriebswirtschaftslehre, Organisations- und Personalentwicklung
- Einsatzlehre, Führungslehre
- Kriminalistik und Kriminologie
- Psychologie
- Verkehrslehre
- Rechtswissenschaften
Einsatzgebiete
Nach ihrem Abschluss können die Absolventen Führungsverantwortung für Sachgebiete, Stabsbereiche, Inspektionen, Direktionen sowie für spezielle Gebiete wie das Bundespolizeipräsidium, Bundesinnenministerium und andere Sondereinheiten übernehmen.
Die Leitung von Bundespolizeidienststellen oder die Planung und Führung von Einsätzen der Bundespolizei werden von Polizeiräten übernommen. Auch bei der Ausbildung von Polizeianwärtern für den höheren Polizeivollzugsdienst können sie mitwirken.
Fordern Sie individuelle Beratung an
Sie haben Fragen zu allen Themen rund um Bundespolizist/innen? Dann vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit unseren Mitarbeitern der DBV Deutschen Beamtenversicherung Stefanie Eichinger in Fürstenfeldbruck. Wir freuen uns auf Sie!
Stefanie Eichinger
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