DBV Deutsche Beamtenversicherung Wessel & Kollegen oHG in Nürnberg Feuerwehrbeamte im gehobenen
feuerwehrtechnischen Dienst

Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst

Auftrag der Feuerwehr ist die Hilfeleistung bei Feuer, Unfällen, Überschwemmungen, bei Großschadenslagen und Katastrophen, bei biologischen, atomaren sowie chemischen Gefahren und ähnlichen Ereignissen. Beamte der Feuerwehr retten, schützen und bergen Menschen, Tiere und Sachwerte. Ehemals war das Löschen von Bränden die Hauptaufgabe der Feuerwehr - heute hat das Retten oberste Priorität vor allen anderen Aufgaben. 

Als Retter bei Bränden, Überschwemmungen oder Verkehrsunfällen leiten Beamte der Feuerwehr bei Menschen in Lebensgefahr Sofortmaßnahmen, Erste Hilfe, ein. Sie sorgen für die Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit oder befreien Menschen aus Zwangslagen durch technische Rettungsmaßnahmen. 

Die Einsätze zur Brandbekämpfung sind im Laufe der Zeit weltweit zurückgegangen. Das Aufgabenspektrum hat sich stark verbreitert, die Feuerwehr übernimmt zunehmend technische Hilfeleistungen und entwickelt sich immer mehr in Richtung Hilfleistungsorganisation. 

Sie übernehmen vorbeugende Brandschutzmaßnahmen, zum Beispiel durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder der Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, wo sie auf Gefahren aufmerksam machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzeigen.

Aufgaben und Einsatz von Feuerwehrbeamten im gehobenen
feuerwehrtechnischen Dienst

Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst koordinieren im Einsatz, dass jedes Einsatzfahrzeug und jeder Feuerwehrmann optimal ausgerüstet und sofort einsatzbereit ist. Unverzüglich leiten sie die jeweils notwendigen Maßnahmen ein. Das heißt, sie fällen in wenigen Sekunden viele Entscheidungen, beispielsweise wie Menschen schnellstmöglich gerettet werden können, wie ein Brand zu bekämpfen ist, die Einsatzkräfte optimal eingeteilt werden, Fahrzeuge am günstigsten positioniert werden und fordern gegebenenfalls weitere Unterstützung an. 

Schon während der Ausbildung werden Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst darauf vorbereitet, mit extremsten Situationen umzugehen, stets rational zu handeln und dabei die Risiken für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten. Sie müssen die Kontrolle über sich, ihre Mannschaft und die Situation behalten sowie ihre Hauptaufgabe, das Retten von Menschenleben, vor Ort in die Tat umsetzen. 

Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst werden entweder direkt bei Berufsfeuerwehren oder der Feuerwehr der Bundeswehr sowie an Feuerwehrschulen tätig, wo sie Führungsaufgaben, beispielsweise die Personalplanung, Organisation der Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und deren Fort- und Weiterbildungen übernehmen. Im aktiven Einsatz leiten Sie Staffeln und organisieren beispielsweise die Beseitigung von Gefahrgut und sichern Gefahrenstellen ab. Sie können auch in Stabs- oder in Serviceeinheiten eingesetzt werden. Als Ausbilder erstellen Sie Schulungsunterlagen und erteilen den Unterricht.

Voraussetzungen für den Dienst bei der Feuerwehr

Beamte der Feuerwehr benötigen grundsätzlich großes technisches Interesse, ausgezeichnete körperliche Fitness, psychische Belastbarkeit und uneingeschränkte Atemschutztauglichkeit.

Die Aufnahmebedingungen und den Ausbildungsablauf Beamter der Feuerwehr legt jedes Bundesland individuell fest. Grundsätzlich ist ein direkter Einstieg in den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst nur mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium in einem für die Laufbahn geeigneten Studiengang möglich.

Weitere Voraussetzungen:

  • Gewährleistung, jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten
  • Feuerwehrtauglichkeit nach amtsärztlichem Gutachten
  • erfolgreiche Teilnahme an einem Auswahlverfahren 
  • Nachweis der körperliche Eignung

Das Auswahlverfahren

Körperliche Fitness hat einen großen Stellenwert, dementsprechendes Augenmerk wird auf den praktisch-sportlichen Eignungstest gelegt. Ein weiterer Bereich ist die Teilnahme an einem Assessmentcenter, zum Beispiel mit Präsentation, Gruppendiskussion oder einem Konfliktgespräch. Anschließend erfolgt noch die arbeitsmedizinische sowie eine amtsärztliche Untersuchung. Sie dient der Feststellung der grundsätzlichen Eignung für den feuerwehrtechnischen Dienst. 

Nur wenige Bewerber bewältigen das harte Auswahlverfahren und erfüllen damit die Anforderungen, die an einen Feuerwehrbeamten im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst gestellt werden. Nach erfolgreicher Teilnahme am Auswahlverfahren kann der Bewerber zur Ausbildung zugelassen werden. 

Für Beamte der Feuerwehr im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst besteht die Möglichkeit, bei entsprechender Qualifikation durch Weiterbildungen in den gehobenen Dienst der Feuerwehr aufzusteigen.

Ausbildung zum Beamten der Feuerwehr im gehobenen
feuerwehrtechnischen Dienst

Die Inhalte und Abläufe der Ausbildung variieren von Bundesland zu Bundesland. Sie wird durch die Verordnungen des Bundes, beziehungsweise der Bundesländer geregelt. Der Vorbereitungsdienst gliedert sich in fachtheoretische Ausbildungsabschnitte an einer Landesfeuerwehrschule und in fachpraktische Ausbildungsphasen auf Feuer- und Rettungswachen, beziehungsweise in Fachabteilungen der Feuerwehren. Die Ausbildung kann auch in einem anderen Bundesland erfolgen und wird mit der Laufbahnprüfung abgeschlossen.

Der Vorbereitungsdienst gliedert sich in vier Ausbildungsabschnitte:

  • Grundausbildung und Einsatzdienst
  • Gruppenführerausbildung
  • Gruppenführerausbildung
  • Brandoberinspektor-Lehrgang
  • Laufbahnprüfung

Ausbildungsinhalte

Aufgrund der vielseitigen und verantwortungsvollen Aufgaben müssen Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst auch über gute rechtliche Kenntnisse verfügen. Auf dem Ausbildungsplan stehen Rechtsgrundlagen, beispielsweise in den Bereichen Feuerschutz¬, Katastrophenschutz¬ und Rettungsdienstrecht, Einsatzrecht, öffentliches Dienstrecht, Allgemeines Verwaltungsrecht, Haushaltsrecht, Disziplinarrecht, Verkehrsrecht und Städtebaurecht. 

Fachliche Grundlagen sind Brand- und Löschlehre, Menschenführung, Brandursachenermittlung, Fahrzeug- und Gerätekunde, Einsatzlehre und Vorbeugender Brandschutz, Führungs- und Stabsarbeit, Baukunde, Bauliche und organisatorische  Maßnahmen sowie anlagentechnischer Brandschutz. 

Im Vorbereitungsdienst sollen sich zukünftige Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst Fähigkeiten und Kenntnisse aneignen, um später selbstständig Führungsaufgaben wahrnehmen zu können. Unterrichtsthemen sind beispielsweise:

  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Methoden und Didaktik der Gesprächsführung
  • Zeit- und Selbstmanagement
  • Führen einer Wachabteilung
  • Teambildung
  • Psychologie des Regel- und Einsatzdienstes
  • Ausbildung zum organisatorischen Leiter Rettungsdienst
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Informations- und Kommunikationstechnik

Für die Ausbildung von Nachwuchskräften erlernen Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst didaktische Strategien sowie Ausbildungs- und Präsentationstechniken.

Der Sport spielt während und nach der Ausbildung zum Feuerwehrbeamten im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst eine große Rolle. Die körperliche Fitness bildet die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz, Leben und Sachwerte zu retten und muss kontinuierlich trainiert werden. Nach der erfolgreichen Laufbahnprüfung können Beamte der Feuerwehr auf Widerruf zum Beamten auf Probe ernannt werden. Die Probezeit dauert in der Regel 3 Jahre. Konnten Sie während der Probezeit mit Ihren fachlichen Kenntnissen und Ihren Fähigkeiten überzeugen, werden Sie anschließend zum Beamten auf Lebenszeit ernannt.

Beamte der Feuerwehr auf Lebenszeit

Das Spektrum an Einsatzmöglichkeiten für Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ist breit gefächert. 

Von der Einsatzleitung bei der Brandbekämpfung, Leiter bei der Rettung von Personen und Tieren, der Bergung von Sachgütern über die Beseitigung von Hindernissen nach Unfällen und Unwettern bis hin zur Beseitigung von allgemeinen Gefahrenzuständen oder Gefahren für die Umwelt reicht Ihr mögliches Aufgabengebiet. An Einsatzstellen erkunden Sie die Schadenslage, beurteilen diese und leiten die zur Gefahrenabwehr erforderlichen Maßnahmen ein.

Feuerwehrbeamte im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst werden häufig auch im Innendienst tätig. Ihre Aufgaben könnten unter anderem sein:

  • Diensteinteilung und Erstellen von Einsatzplänen
  • Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in Theorie und Praxis
  • Planung und Organisation von Laufbahn- und Fortbildungslehrgängen
  • Kontrolle der Einsatzbereitschaft und Betriebsbereitschaft aller technischen Einrichtungen
  • Organisation der Werkstattarbeiten
  • Personalverwaltung
  • Sachbearbeitung in den Fachabteilungen
  • Abteilungsleiter
  • Leitung von hauptamtlichen Feuerwehren

Konnten Sie sich einige Jahre als Feuerwehrbeamter im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst bewähren und besitzen Sie die fachliche und persönliche Eignung, könnte der Aufstieg in den höheren Dienst als Brandoberamtsrat eine berufliche Perspektive darstellen.

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