Bundespolizist/in
Bei der Bundespolizei, bis 2005 Bundesgrenzschutz, leisten etwa 32.000 Polizeivollzugsbeamte sowie über 6.000 Anwärter in deutschlandweit über 200 Dienststellen ihren Dienst. Das Bundespolizeipräsidium als oberste Bundesbehörde befindet sich in Potsdam.
Standorte der Bundespolizei verteilen sich über ganz Deutschland. Das ermöglicht der bundesweit verfügbaren Polizei eine schnelle und flexible Reaktion auf alle Großlagen. Bundespolizisten leistet einen wichtigen Beitrag für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit Deutschlands. Sie unterstützen die Landespolizeien und andere Sicherheitsbehörden. Die Bundespolizei arbeitet zudem mit vielen ausländischen Grenzbehörden zusammen und übernimmt polizeiliche Aufgaben im Auftrag der Vereinten Nationen, der Europäischen Union sowie anderer internationaler Organisationen. Bundespolizisten schützen deutsche Botschaften, unterstützen internationale Polizeimissionen und stehen dem Auswärtigen Amt bei Bedarf zur Seite. Außerdem sind sie qualifiziert, das Bundesamt für Verfassungsschutz auf dem Gebiet der Funktechnik zu unterstützen und treten Sie für den Umweltschutz ein.
Bundespolizisten können aufgrund ihrer Ausbildung in vielen Bereichen eingesetzt werden, beispielsweise beim Grenz- und Luftschutz, der Bahnpolizei, der Bereitschaftspolizei sowie zur Kriminalitätsbekämpfung oder bei speziellen Einheiten, wie der bekannten GSG9.
In der Bundespolizeidirektion München sind etwa 5.000 Mitarbeiter für die Sicherheit im Freistaat Bayern zuständig. Der Bundespolizeidirektion München sind weitere 19 Reviere untergeordnet. Eine Kernaufgabe ist das Bekämpfen grenzüberschreitenden Kriminalität sowie der Schutz der Bahn und des Münchner Flughafens.
Einsatzmöglichkeiten der Bundespolizisten
Kontroll- und Streifenbeamte zu Lande zu Wasser und in der Luft
Bei der Bahn sorgen Bundespolizisten im mittleren Dienst für die Sicherheit und den ordnungsgemäßen Ablauf des Bahnverkehrs direkt vor Ort. Sie verfolgen Eigentums- und Gewaltkriminalität sowie Vandalismus (Graffiti, Diebstahl und Körperverletzung).
Bundespolizei See
Bundespolizisten überwachen die Grenzen zu Land zu Wasser und in der Luft. Sie kontrollieren den grenzüberschreitenden Verkehr an der maritimen Schengen-Außengrenze und unterstützen die polizeilichen Ermittlungen von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten auf Nord- und Ostsee.
Zu den Aufgaben gehören auch Hilfeleistung auf See und Seeunfallermittlungen.
Grenzschutz
Im Grenzschutz überwachen Bundespolizisten Grenzen sowie den grenzüberschreitenden Verkehr. Ihre Aufgaben sind beispielsweise das Überprüfen von Papieren, Grenzfahndungen und Abwehr von Gefahren, verursacht durch Passanten der Grenzen.
Luftschutz
Bundespolizisten sind an den 14 deutschen Flughäfen zum Schutz vor Anschlägen stationiert. Sie kontrollieren unter anderem Fluggäste sowie deren Gepäck auf Gegenstände, die gefährlich sein könnten, wie Waffen, Chemikalien oder ähnliches. Sie haben stets einen genauen Überblick, was wann wo auf dem Flughafen geschieht und können sofort geeignete Schutzmaßnahmen einleiten.
Schutz für Objekte des Bundes
Bundespolizisten führen Zugangskontrollen durch und überwachen die Grundstücke und Gebäude der Bundesorgane, um Störungen oder Übergriffe auf die Verfassungsorgane des Bundes sowie der Bundesministerien zu verhindern.
Im Notstands- und Verteidigungsfall kann die Bundespolizei von der Bundesregierung eingesetzt werden, um drohenden Gefahren für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes sowie Gefahren für die Allgemeinheit abzuwehren.
Ein weiterer Aufgabenbereich ist die aktive Kriminalitätsbekämpfung. Bundespolizisten üben Ermittlungs-, Fahndungs-, Observations- und Aufklärungsmaßnahmen aus, gegen einfache, organisierte oder banden- und gewerbsmäßige Kriminalität.
Ausbildung zum Bundespolizisten
Einstellungsvoraussetzungen
Der Dienst des Bundespolizisten ist anspruchsvoll und verlangt vollen körperlichen Einsatz sowie eine außerordentlich hohe psychische Belastbarkeit. Eine Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft überdurchschnittliche Leistungen, auch über einen längeren Zeitraum, zu erbringen. Wichtig ist auch eine ausgeprägte Zivilcourage, soziale Kompetenz und Toleranz. Ein gepflegtes, positives Erscheinungsbild und sicheres Auftreten runden Ihr Profil ab.
Zu Ihren Aufgaben gehört das Befragen von Zeugen, Opfern und Verdächtigen, deshalb sollten Bundespolizisten über professionelle Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen verfügen.
Sie sollten ein Teamplayer sein, nur durch ständige Zusammenarbeit und dem Austausch mit den Kollegen untereinander können die gestellten Aufgaben optimal ausgeführt werden.
Grundsätzliche formale Voraussetzungen:
- Deutsche Staatsbürgerschaft im Sinne des Art. 116 Grundgesetz oder EU-Staatsangehörigkeit
- die Gewähr, jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten
- durch Polizeiarzt bestätigte Polizeidiensttauglichkeit
- Führerschein der Klasse B, muss spätestens bis zum Abschluss des Grundstudiums vorliegen
- Schwimmabzeichen Bronze
- einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
- geordneten wirtschaftlichen Verhältnisse (keine Schulden)
Ausbildung zum Bundespolizisten im mittleren Dienst
Schulische Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Bundespolizisten sind:
- mittlerer Bildungsabschluss oder einen entsprechenden Bildungsstand beziehungsweise Hauptschulabschluss und eine anerkannte abgeschlossene Berufsausbildung
- in den Fächern Deutsch und Englisch mindestens die Note 4 (ausreichend)
- im Fach Sport mindestens die Note 3 (befriedigend)
- eine Verständigung in Englisch ist möglich
Die Ausbildung zum Bundespolizisten im mittleren Dienst dauert zweieinhalb Jahre. Zur theoretischen Ausbildung gehören neben den rechtlichen Grundlagen die Fächer:
- Poltische Bildung
- Einsatzlehre
- Polizeidienstkunde
- Verkehrslehre
- Kriminalistik
Ab dem 2. Jahr der Ausbildung werden erste reale praktische Erfahrungen, zum Beispiel beim Grenzschutz oder der Bahnpolizei, bei der Bundesbereitschaftspolizei und im Bereich der Luftsicherheit an einem deutschen Flughafen gesammelt.
Die Einsatzbereiche von Bundespolizisten im mittleren Polizeivollzugsdienst sind unter anderem der Kontroll- und Streifendienst. Sie können sich aber auch in verschiedenen Aufgabenbereichen der Bundespolizei spezialisieren.
Ausbildung zum Bundespolizisten im gehobenen Dienst
Für eine Ausbildung zum Bundespolizist im gehobenen Polizeivollzugsdienst müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Hochschul- oder Fachhochschulreife
- in den Fächern Deutsch und Englisch mindestens die Note 4 (ausreichend)
- im Fach Sport mindestens die Note 3 (befriedigend)
- Kommunikation ist in Englisch möglich
- erfolgreiches Bestehen des Auswahlverfahrens mit schriftlichem Eignungstest, Spottest, polizeiärztlicher Untersuchung und die Teilnahme an einem Assessment Center
Das dreijährige Diplomstudium absolvieren Sie an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen der Bundespolizeiakademie sowie an einer Dienststelle der Bundespolizei.
Theoretische Schwerpunkte des Studiums
- Aufgaben der Polizei: Kontrolltätigkeiten, Fahndungsmaßnahmen, Überwachung und Ermittlung
- Polizeiarbeit auf internationaler Ebene
- Polizeiarbeit in besonderen Einsatzsituationen
- Grundlagen der Polizeiarbeit, Polizeiführung
- Rechtswissenschaften
- Psychologie
- Politik
In der Praxis lernen sie beispielsweise die Arbeitsvorgänge des Kontroll-, Streifen- und Ermittlungsdiensten und die Beschlagnahmung von Waffen kennen. Geschult werden rhetorische Fähigkeiten und Verhalten bei Übergriffen.
Bundespolizisten im gehobenen Polizeivollzugsdienst sind als Sachbearbeiter tätig oder übernehmen Ausbildungs- und Führungsfunktionen in den Einsatzgebieten Grenzschutz, Bahnpolizei und Luftsicherheit. Bei Eignung und nach zusätzlichen Fortbildungen können Sie auch verschiedene Spezialeinheiten, wie den Flugdienst, die Bundespolizei See oder die Spezialeinheit GSG 9, leiten.
Ausbildung zum Bundespolizisten im höheren Dienst
Voraussetzung für die Laufbahn im höheren Dienst ist einen Hochschulabschluss und der erfolgreiche Abschluss des zweijährigen Masterstudiums „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“.
Die Ausbildung zum Bundespolizist im höheren Dienst teilt sich in Theorie- und Praxisphasen. Schwerpunktthemen im theoretischen Abschnitt sind:
- Einsatzlehre, Führungslehre, Verkehrslehre
- Betriebswirtschaftslehre, Organisations- und Personalentwicklung
- Psychologie
- Kriminalistik und Kriminologie
- Rechtswissenschaften
Nach Abschluss des Studiums sind die Bundespolizisten im höheren Dienst in der Lage, praktische und strategische Führungsverantwortung zu übernehmen. Sie sind befähigt, die Verantwortung für Sachgebiete, Stabsbereiche, Inspektionen, Direktionen sowie für spezielle Bereiche, wie das Bundespolizeipräsidium, das Bundesinnenministerium und anderen Sondereinheiten zu übernehmen.
Als Polizeirätin oder Polizeirat leiten Sie Bundespolizeidienststellen oder planen und führen Einsätze der Bundespolizei. Auch können Sie sich an der Ausbildung von Anwärterinnen und Anwärtern beteiligen.
Fordern Sie individuelle Beratung an
Sie haben Fragen zu allen Themen rund um Bundespolizist/innen? Dann vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit unseren Mitarbeitern der DBV Deutsche Beamtenversicherung Wessel & Kollegen oHG in Nürnberg. Wir freuen uns auf Sie!
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Wessel & Kollegen oHG
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