Beamte der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst
Schon seit Jahrhunderten übernimmt die Feuerwehr zahlreiche wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft. Ohne den reibungslose und absolut zuverlässigen Einsatz würden viele Unglücksfälle und Katastrophen wesentlich schlimmer ausgehen.
Damit die aktiv tätigen Feuerwehrleute in allen Situationen professionell und effizient helfen können, braucht es allerdings mehr, als Löschfahrzeuge und Einsatzpersonal auf verschiedenen Feuerwachen zu positionieren.
In den Fachabteilungen kümmern sich Beamte, dass bei einem Notfall sofort und rund um die Uhr Hilfe geleistet werden kann. Die Beamten der Feuerwehr sind jederzeit zur Stelle, um in Notsituation Hilfe zu leisten - ob es brennt, Überschwemmungen drohen, ein Verkehrsunfall passiert ist oder andere Katastrophen drohen.
Für Einsatzbeamte der Feuerwehr spielen ständige Fort- und Weiterbildung eine elementare Rolle, um im Dienst optimale Leistung bringen zu können. Die Berufsfeuerwehren sind hochmoderne, professionelle und innovative Organisationen. Alle Mitarbeiter setzen sich mit ihrem Engagement, ihrer Professionalität und Leidenschaft rund um die Uhr und in den unterschiedlichsten Bereichen für den Schutz der Allgemeinheit ein.
Die wichtige Rolle von Beamten der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst
Unverzichtbar für die vielseitigen Aufgaben, welche die Feuerwehr übernimmt, ist qualifiziertes und engagiertes Führungspersonal, das schnelle, gezielte, geordnete und qualifizierte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zur Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten sowie zum Umwelt- und Katastrophenschutz einleitet und präzise koordiniert. Neben den etwa 24.000 freiwilligen Feuerwehren gibt es in Deutschland etwa 110 Berufsfeuerwehren.
Die Karrieremöglichkeiten von Beamten der Feuerwehr bei der Berufsfeuerwehr sind vielfältig. Die höchsten Positionen nehmen Beamte der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst als Brandrat, Oberbrandrat, Branddirektor oder leitender Branddirektor ein.
Eine Laufbahn im höheren feuerwehrtechnischen Dienst können Sie auf zwei Wegen einschlagen:
- Quereinstieg über das Referendariat
- Aufstieg aus dem gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst
Die Aufgaben des Beamten der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst
Die Beamten übernehmen Führungspositionen: beispielsweise im Bereich Personal, in Führungsstäben und der technischen Einsatzleitung, in der Direktion, als Leiter einer Feuerwache oder in Ministerien.
Sie erstellen Vorgaben im vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz und repräsentieren die Feuerwehr nach außen, gegenüber politischen Gremien, anderen Behörden und der Bevölkerung, engagieren sich in Forschungsprojekten und arbeiten auf verschiedenen Gebieten der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr mit. Eine gute Grundlage für den höhere feuerwehrtechnische Dienst ist der Abschluss eines technisch-naturwissenschaftlichen Studiums.
Primäre Aufgabe der Beamten der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst bei der Berufsfeuerwehr ist die Leitung der Fachabteilungen mit den damit einhergehenden Tätigkeiten im Bereich der Personalführung. Zusätzlich übernehmen sie Führungsaufgaben im Leitungsstab, in Gremien oder Ausschüssen zur Förderung des bundesweiten Feuerwehrwesens. Neben rein administrativen Tätigkeiten werden die Beamten des höheren Dienstes als Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter bei komplexen und großflächigen Einsatzlagen tätig und koordinieren die Einsatzmaßnahmen vor Ort.
Ausbildungsvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen für eine Ausbildung im höheren feuerwehrtechnischen Dienst werden in den Verordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt. I
m Freistaat Bayern wird für eine Laufbahn im höheren feuerwehrtechnischen Dienst ein mit dem Master abgeschlossenes Hochschulstudium oder ein vergleichbares Studium in einer mathematisch-naturwissenschaftlichen oder technischen Fachrichtung gefordert. Zum Beispiel im Bereich:
- Ingenieurwissenschaften
- Naturwissenschaften
- Katastrophenschutz und Gefahrenabwehr
- Informationstechnologie
- Pädagogik mit medizinischer Ausrichtung
Ausbildungsvoraussetzungen sind außerdem:
- Deutsche Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU Mitgliedsstaates
- Feuerwehrdiensttauglichkeit
- Fahrerlaubnis der Klasse B
- Mindestgröße 165cm
- Schwimmabzeichen in Bronze
- Einwandfreies Führungszeugnis, kein Schulden und Vorstrafen
Die Bestenauslese
Dienststellen, die eine Ausbildung zum Beamten der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst anbieten, entscheiden selbst, wie sie das Auswahlverfahren gestalten und welche Kriterien maßgeblich sind.
Zumindest werden Vorstellungsgespräche geführt, um die Persönlichkeit und die Motivation der Bewerber kennenzulernen. Vorbereiten können Sie sich, indem Sie zum Beispiel an Informationsveranstaltungen und Vorträgen der Informations- und Beratungsstelle für die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr des Deutschen Städtetages teilnehmen.
Das Referendariat
Die Ausbildung für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst dauert bundesweit einheitlich zwei Jahre. Ausgebildet werden Sie bei verschiedenen deutschlandweiten Berufsfeuerwehren, am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen sowie anderen Feuerwehrschulen und Behörden. Am Anfang des Vorbereitungsdienstes steht ein einwöchiges Einführungsseminar, in welchem Sie wichtige Details zum Ablauf Ihres Referendariates sowie zu Ihrem zukünftigen Dienst erfahren und einen Einblick in das deutsche und europäische Feuerwehrwesen bekommen.
Aufstieg von Beamten der Feuerwehr vom gehobenen in den höheren Dienst
Für Beamte des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes besteht die Möglichkeit in den höheren feuerwehrtechnischen Dienst aufzusteigen, wenn sie bereits mindestens acht Jahre im gehobenen Dienst tätig sind, ein Beförderungsamt erreicht haben und das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Aufgrund der Vorbildung überspringen Aufsteiger aus dem gehobenen Dienst das erste Jahr der Ausbildung. Sie steigen nach der Einführungswoche direkt in die zweite Hälfte des Vorbereitungsdienstes ein. Die Ausbildung kann bereits nach einem Jahr mit der Ernennung zum Brandrat abgeschlossen werden.
1. Teil der Ausbildung zum Beamten der Feuerwehr im höheren feuerwehrtechnischen Dienst
Nach dem Einführungsseminar folgt eine etwa 25-wöchige Feuerwehrgrundausbildung bei einer Berufsfeuerwehr. Sie nehmen aktiv am alltäglichen Dienstbetrieb der Feuerwache und am Brandsicherheitswachdienst teil.
Anschließend absolvieren Sie den neunwöchigen Führungslehrgang I an einem Institut der Feuerwehr. Sie erwerben Kenntnisse, die Sie zum Führen einer Gruppe sowie eines Zuges in verschiedenen Einsätzen befähigen. Neben Brand- und Hilfeleistungseinsätzen üben Sie ABC-Einsätze sowie rettungsdienstliche Einsätze.
Danach absolvieren Sie das 13-wöchige Einsatzpraktikum I bei einer Berufsfeuerwehr oder der Freiwilligen Feuerwehr. Sie lernen den Dienstalltag der einzelnen Abteilungen und Sachgebiete kennen. Schwerpunkte sind zum Beispiel:
- Arbeitsablauf in den Abteilungen „Einsatzorganisation“ und „Technik“ sowie im Nachrichtenwesen
- Hospitation in einer Leitstelle
- Einsatz als Gruppen- und Zugführer
- Teilnahme an Fahrzeug- und Geräteprüfungen sowie an Plan- und Einsatzübungen
- Allgemeine Verwaltungsaufgaben
- Personalverwaltung
Abschluss des ersten Ausbildungsabschnitts bildet die erste Laufbahnprüfung, beziehungsweise Zugführerprüfung.
2. Teil der Ausbildung
Schwerpunkte des Lehrgangs sind insbesondere Betriebswirtschaftslehre sowie alle Rechtsgrundlagen, die zur Leitung einer Abteilung oder eines Amtes im höheren feuerwehrtechnischen Dienst erforderlich sind.
Darauf folgt ein Verwaltungspraktikum bei dem Sie die Arbeitsbereiche anderer Einrichtungen und Behörden, wie zum Beispiel der Kriminalpolizei oder der Gewerbeaufsicht kennenlernen.
Nach dem Praktikum folgt eine 4-wöchige theoretische Phase, der Führungslehrgang II an einer Landesfeuerwehrschule. Themen des Seminars sind unter anderem die Leitung von Einsätzen bei Großschadenslagen und Aufgaben als Ausbilder.
Im Einsatzpraktikum II über 14 Wochen befassen Sie sich unter anderem mit der Ausbildung von zukünftigen Beamten der Feuerwehr sowie der Planung und Organisation von Fortbildungsveranstaltungen. Abschluss des Vorbereitungsdienstes bildet die 2. Laufbahnprüfung.
Mit bestandener Prüfung werden Sie zum Feuerwehrbeamten im höheren feuerwehrtechnischen Dienst, zum Brandrat ernannt. Weiterbilden können Sie sich darauf aufbauend bis zum leitenden Branddirektor.
Wir beraten Sie gern
Sie haben weitere Fragen zum Thema Feuerwehrbeamten im höheren feuerwehrtechnischen Dienst? Kein Problem, wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Wessel & Kollegen oHG in Fürth beraten Sie gern umfassend.
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