Landesverwaltungsbeamte
Wer eine Beamtenlaufbahn in der Verwaltung anstrebt, muss gewisse beamtenrechtliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
- deutsche Staatsangehörigkeit oder die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Mitgliedstaates
- Gewähr für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten
- geordnete wirtschaftliche Verhältnisse, einwandfreies Führungszeugnis, nicht entmündigt und nicht vorbestraft
- teilweise gilt ein Mindest- oder Höchstalter
- Besitz der nach Landesrecht vorgeschriebenen Befähigung
Bevor Sie Ihre Ausbildung beginnen können, müssen einige Hürden gemeistert werden. Für alle Laufbahnen beginnt das Auswahlverfahren mit mündlichen und schriftlichen Tests. Danach findet eine ärztliche Einstellungsuntersuchung statt. Bewerber für die Laufbahn im einfachen Dienst müssen einen Hauptschulabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsabschluss mitbringen.
Für den mittleren Dienst werden Bewerber mit Realschulabschluss oder einem Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung in Richtung des Fachbereichs zugelassen. In einigen Bundesländern ist bereits der qualifizierende Hauptschulabschluss ausreichend.
Besitzen Sie ein abgeschlossenes Masterstudium oder einen als gleichwertig anerkannten Hochschulabschluss des entsprechenden Studienfachs, dürfen Sie die Ausbildung zum Landesverwaltungsbeamten im höheren Dienst antreten.
Mit abgeschlossenem Bachelorstudium oder einem als gleichwertig anerkannten Hochschulabschluss kann die höchste Laufbahn, der gehobene Dienst, angestrebt werden.
Der nächste Schritt – die Ausbildung beginnt
Die Ausbildung, der Vorbereitungsdienst, wird durch die Verordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt und besteht aus praktischen und theoretischen Abschnitten.
Anwärter für den einfachen oder mittleren Dienst erlernen die Theorie in der Regel an Verwaltungsschulen oder anderen Bildungseinrichtungen der öffentlichen Verwaltung. Ist das Ziel der gehobene Dienst, wird das theoretische Wissen an Verwaltungsfachhochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen der öffentlichen Verwaltung vermittelt. Referendare des höheren Dienstes studieren an einer Verwaltungsakademie oder einer speziellen Hochschuleinrichtung der öffentlichen Verwaltung.
Die theoretischen Kenntnisse können Sie direkt in den entsprechenden Behörden praktisch umsetzen.
Landesverwaltungsbeamte Agrarverwaltung im gehobenen technischen Dienst
Zu den Zugangsvoraussetzungen gehört in einigen Bundesländern ein mehrmonatiges Praktikum in einem der Schwerpunktbereiche. Die theoretische Ausbildung ist sehr umfangreich und umfasst unter anderem:
- Vertragsrecht
- Subventionsrecht im Zusammenhang mit Fördermaßnahmen
- Aufgaben und Organisation der Landwirtschaftsämter
- Förderprogramme und Bearbeitung von Anträgen
- Beratungswesen
Kernbereiche der theoretischen Ausbildung sind: Betriebswirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau, nachhaltige Landnutzung und ländlicher Raum, Hauswirtschaft und Ernährung. Die erworbenen Kenntnisse können anschließend im jeweiligen Bereich praktisch angewendet werden.
Das duale Studium wird in der Regel nach 18 Monaten abgeschlossen.
Ihren Dienst leisten Sie in sachbearbeitenden, koordinierenden und leitenden Funktionen bei Landwirtschaftsbehörden. Mögliche Aufgabenbereiche sind:
- Antragsbearbeitung und verfassen von Stellungnahmen
- Durchführen agrarpolitischer Maßnahmen
- Überwachen der Einhaltung von Recht und Gesetz
- Umsetzung agrarpolitischer Maßnahmen
- Beteiligung an der Erarbeitung von Förderprogrammen
- Beratung der Land- und Forstwirte zu Förderprogrammen
- Auskünfte an Verbraucher, beispielsweise zum Tier- und Pflanzenschutz sowie zur Produktion
- Verantwortung für Qualitätskontrollen
- Überwachen von Testverfahren
- Verwalten des staatlichen land- und forstwirtschaftlichen Besitzes
- Verwaltung staatlicher Versuchs-, Forschungs- und Lehranstalten
Landesverwaltungsbeamte in der Agrarverwaltung leisten ihren Dienst bei Landwirtschaftsbehörden, z.B. in Ämtern für Agrarstruktur und Agrarordnung.
Landesverwaltungsbeamte Agrarwirtschaft im höheren Dienst
Bevor das Studium aufgenommen werden kann, muss eine berufspraktische, dem Studium entsprechende Tätigkeit nachgewiesen werden. Beispielsweise eine Berufsausbildung oder ein mehrmonatiges Praktikum. Fachrichtungen des Studiums sind unter anderem: Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung, Gartenbau, Pflanzenschutz und Landespflege. Weitere Studieninhalte sind zum Beispiel:
- Rechts- und Verwaltungsgrundlagen
- Beratungsmethodik
- Berufs- und Erwachsenenbildung
- Arbeitswirtschaft und Personalführung
Landesverwaltungsbeamte der Agrarwirtschaft im höheren Dienst werden meist in Führungspositionen, beispielsweise als Dienststellenleiter bei Landwirtschaftsbehörden, Landwirtschaftskammern, landwirtschaftlichen Landesanstalten sowie an agrar- und hauswirtschaftlichen Fachschulen tätig. Sie verfassen Gutachten, sind verantwortlich für Verwaltung, Planung, Beratung, übernehmen Lehrtätigkeiten sowie Organisationsaufgaben in Ihrem Bereich.
Landesverwaltungsbeamte der Bergverwaltung im höheren technischen Dienst
Voraussetzung für die Ausbildung ist ein anerkannter Hochschulabschluss im Bergfach zum Beispiel Bergbau oder Geotechnik und Bergbau, im Markscheidefach in der Fachrichtung Markscheidewesen. Zusätzlich ist eine Ausbildung als Bergbaubeflissener beziehungsweise als Beflissener des Markscheidefachs vorgeschrieben. Das in zwei Studienjahren vermittelte Wissen umfasst:
- Organisation und Führungsaufbau von Unternehmen und Behörden im Bergbau
- Betriebsüberwachung
- Bergwirtschaft z.B. Kosten, Finanzierungs-, Bilanzfragen
- Bergtechnik und Gesundheitsschutz
- Verfahrenstechnik und Umweltschutz im Bergbau
- Bergrecht z.B. Sprengstoffrecht, Wasserrecht
Und abhängig von der gewählten Fachrichtung:
Im Bergfach:
- technische Betriebsleitung
- langfristige Planungen, Durchführung und Gestaltung
- Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Im Markscheidefach:
- Geologie der nutzbaren Lagerstätten
- Hydrogeologie
- Geophysik
- Umweltschutz
- Bearbeitung der topografischen Landeskartenwerke
- Bedeutung von Liegenschaftskatastern
- Verhältnis zwischen bergbaulichen und anderen Belangen
- Erarbeitung und Fortführung des Regionalplanes
Die praktischen Kenntnisse können Sie sich in Oberbergämtern, Landesämtern für Bergbau oder Bergwesen und Bergwerksunternehmen aneignen. Beschäftigt werden die Landesverwaltungsbeamten der Bergverwaltung im höheren technischen Dienst in Landesämtern für Bergbau, wo sie zum Beispiel die Bergverwaltung sowie Führungsaufgaben in Bereichen wie Arbeitsorganisation und Personalführung übernehmen.
Sie überwachen und kontrollieren Förderstellen und Einrichtungen, sind für Kostenberechnung und Finanzierung zuständig, sind für Umweltschutz sowie Sicherheit und Ordnung verantwortlich oder beurteilen die bergbaubedingten ober- und unterirdischen Auswirkungen.
Landesverwaltungsbeamte für Verfassungsschutz im gehobenen Dienst des Bundes
Das dreijährige Studium absolvieren Sie an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und an der Schule für Verfassungsschutz sowie beim Bundesamt für Verfassungsschutz und bei einer Landesbehörde für Verfassungsschutz.
Wichtige Studieninhalte sind:
- staatsrechtliche und politische Grundlagen
- verwaltungs- und zivilrechtliche Grundlagen
- betriebswirtschaftliche Grundlagen, Organisation und Informationsverarbeitung
- nachrichtendienstliche Arbeitstechniken (Auswertung, Beschaffung, Berichtswesen)
- Rechtswissenschaft
- politischer Extremismus/Terrorismus
- internationale Sicherheitspolitik
Praktische Erfahrungen sammeln Sie beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln und bei einer Landesbehörde für Verfassungsschutz.
In den Behörden für Verfassungsschutz von Bund und Ländern beobachten und bekämpfen Sie verfassungsfeindliche Aktivitäten und die organisierte Kriminalität. Sie unterbinden mit Kollegen Spionagevorgänge und beraten Bürger. Sie können auch für das Personalwesen sowie Aus- und Weiterbildung zuständig sein.
Landesverwaltungsbeamte für Verfassungsschutz im mittleren Dienst
In der zweijährigen Ausbildungszeit werden Sie im Bundesamt oder Landesamt für Verfassungsschutz praxisbezogen ausgebildet. Theoretisches Wissen, beispielsweise Staats- und Verfassungsrecht, gesetzliche Vorgaben und Datenschutzbestimmungen sowie Möglichkeiten zur Informationsgewinnung, erwerben Sie an der Akademie für Verfassungsschutz.
Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis, Verschwiegenheit sowie eine genaue, strukturierte und sorgfältige Arbeitsweise sind Anforderungen, welche die Beamtenanwärter unbedingt mitbringen sollten. Auch gute Rechtschreib- und Mathematikkenntnisse sind für die vielfältigen Aufgaben notwendig. Berichte und Protokolle müssen verfasst werden, Kassenführung und Abrechnungen können in den Aufgabenbereich fallen.
Landesverwaltungsbeamte für Verfassungsschutz im mittleren Dienst sind bei Behörden für Verfassungsschutz auf Bundes- oder Länderebene als Sachbearbeiter tätig. Nicht nur am Schreibtisch sind sie anzutreffen, auch im Außendienst werden sie hinzugezogen, beispielsweise bei Ermittlungen.
In erster Linie stehen Sie den Beamten des gehobenen Dienstes hilfreich zur Seite. Sie beobachten verfassungsfeindliche Gruppierungen und sind an der Bekämpfung der organisierten Kriminalität beteiligt. Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus oder gegnerische Spionage und getarnte Observationen sind weitere spannende Aufgaben, die unter anderem auf die Anwärter zukommen. Die Auswertung und Aufbereitung der gesammelten Information fällt ebenfalls in Ihren Arbeitsbereich
Landesverwaltungsbeamte für Vermessungstechnik im mittleren Dienst
Voraussetzung für eine Ausbildung ist der Hauptschulabschluss sowie eine Berufsausbildung in der Fachrichtung, zum Beispiel zum Vermessungstechniker, Kartograf oder Geomatiker.
Während der 1 bis 1 ½ jährigen Ausbildung besuchen die Anwärter Vermessungsämter, Katasterämter, Flurneuordnungsbehörden sowie Behörden für Geoinformation.
Unabdingbar sind gute Mathematik- und Geografiekenntnisse. Deutsch müssen Sie in Wort und Schrift sicher beherrschen. Eine exakte und äußerst sorgfältige Arbeitsweise sollte selbstverständlich sein. Unter anderem müssen Straßen und Baugebiete vermessen und Planungen angefertigt werden. Geübt sein sollten Sie im Lesen von Karten, der Arbeit mit Geo-Daten und dem Umgang mit Messgeräten. Sie erfassen, analysieren und bearbeiten Messdaten. Liegenschaftskataster, Gelände und Flurkarten werden von Ihnen anhand der ermittelten Daten aktualisiert. Außerdem fertigen Sie Berichte an und übernehmen verwaltende Aufgaben.
Ihren Arbeitsplatz haben Landesverwaltungsbeamte für Vermessungstechnik im mittleren Dienst in der öffentlichen Verwaltung bei Landes- und Kommunalbehörden vorwiegend bei Vermessungs- oder Katasterämtern und Behörden für Geoinformation.
Wir beraten Sie gern
Die DBV hat mittlerweile über 140 Jahre Erfahrung beim Versichern von Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes sammeln können. So konnten wir uns Jahr für Jahr eine Expertise und ein Know-How aufbauen, von dem nun unsere Versicherungsnehmer profitieren. Sollten Sie sich für eine Karriere als Beamter entscheiden, stehen Ihnen unsere Experten der DBV Deutschen Beamtenversicherung Fink & Wagner GmbH in Berlin mit Rat und Tat zur Seite. Wir begleiten Sie gern vom Studienabschluss an, bis zur Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit und stehen als starker Partner an Ihrer Seite.
Fink & Wagner GmbH
Kemperplatz 1a
10785 Berlin
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