DBV Deutsche Beamtenversicherung Stefan Niebler in Bayreuth Beamte Vermessungsämter

Wie in jeder anderen Sparte des Berufsbeamtentums ist es erforderlich, die entsprechenden schulischen Voraussetzungen mitzubringen. Für die Ausbildung im mittleren Dienst ist der Nachweis der mittleren Reife oder ein Hauptschulabschluss mit für die Beamtenlaufbahn geeigneter abgeschlossener Berufsausbildung notwendig. In der Regel dauert der Vorbereitungsdienst drei Jahre, kann aber je nach Bundesland variieren, da die Bundesländer spezifische beamtenrechtliche Bestimmungen erlassen dürfen.

Während der Ausbildung sammeln Sie praktische Erfahrungen bei Vermessungsämtern, Flurneuordnungsbehörden und Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften. Nach Abschluss der Ausbildung trifft man Beamte des Vermessungsamtes häufig bei Vermessungen auf der Straße an. Dort vermessen Sie sowohl Grundstücke von Privatpersonen als auch Straßen oder öffentliche Gebäude und Plätze.

Zu Ihren späteren Aufgaben als Beamter Vermessungsamt im mittleren Dienst gehören

• Vermessungen durchführen und Geodaten ermitteln
• Auswertung der Messdaten und Einpflege dieser am Computer in die entsprechenden Kataster oder Karten
• Aktualisierung von Liegenschaftskataster im Innendienst,
• Beratung von Kunden, zum Beispiel bei der Planung von Bauvorhaben
• Erstellung von Dokumenten für notarielle Verträge zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden

Für die Zulassung zur Ausbildung zum Beamten Vermessungstechniker ist ein abgeschlossenes Studium (Bachelor) als Vermessungsingenieur, Geoinformatiker oder ähnlichem Studiengang. Haben Sie diese Hürde genommen, werden Sie an den jeweils zuständigen Bildungseinrichtungen Ihrer Einstellungsbehörde – in der Regel Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung – theoretisch ausgebildet. In der Behörde erfolgt die notwendige praktische Ausbildung, die in den jeweiligen Vermessungs- und Katasterämtern durchgeführt wird. 

Wichtige Themen in der Ausbildung

Das Curriculum sieht nachfolgende Ausbildungsinhalte vor, die unter Umständen in den unterschiedlichen Bundesländern leicht voneinander abweichen können. Näheres hierzu können Ihnen aber die Einstellungsbehörden geben: 

• Aufgaben und Organisation des Liegenschaftskatasters 
• Liegenschaftskataster einrichten, führen und erneuern
• Liegenschaftsrecht, Baurecht
• Anwendungs- und Auswerteverfahren bei Liegenschaftsvermessungen
• Katastervermessungen vorbereiten und durchführen
• Raumordnung, Bauleitplanung, Bodenordnung, Aufgaben der Stadtvermessung
• Grundstückswertermittlung
• Geodatenmanagement
• Personalangelegenheiten, Finanz- und Rechnungswesen

Spätere Aufgaben von Beamten Vermessungsämter im gehobenen Dienst

Als Beamter Vermessungstechniker im gehobenen Dienst übernehmen Sie Vermessungsarbeiten bei Flurneuordnungen oder weisen potentielles Bauland aus. Sie sorgen mitunter auch für die Einhaltung rechtlicher, technischer, organisatorischer und betriebswirtschaftlicher Verordnungen. Ferner ermitteln Beamte Vermessungstechniker im gehobenen Dienst Grundstückswerte und erstellen Gebührenabrechnungen für Vermessungsarbeiten. In der unteren Verwaltungsebene nehmen Sie die Aufgaben von Sachgebiets- oder Gruppenleitern beziehungsweise als Amts- oder Dienststellenleiter wahr. 

Zum Beamten Vermessungstechniker in der Laufbahn des höheren Dienstes werden Sie zugelassen, wenn Sie ein abgeschlossenes Masterstudium oder einen gleichwertigen anerkannten Hochschulabschluss aus dem Bereich Vermessungswesen nachweisen können. Die fachspezifische beamtenrechtliche Ausbildung dauert in der Regel zwei Jahre und findet ebenfalls in den Bildungseinrichtungen der Verwaltung statt. Nach Abschluss der Ausbildung (Referendariat) werden Sie als Projektleiter, Außendienstleiter, Abteilungsleiter oder in sonstigen Führungspositionen eingesetzt.

Unter der Beachtung rechtlicher, technischer, sozialer, ökologischer, organisatorischer und betriebswirtschaftlicher Vorgaben leiten Sie Messungen im Bereich Katasterwesen, die beispielsweise als Grundlage der Stadtplanung oder Flurneuordnungen benötigt werden. Sie koordinieren planerische und konzeptionelle Arbeiten und sind Ansprechpartner von Kommunen, Behörden und privaten Grundstückseigentümern – ferner sorgen Sie für die ordnungsgemäße praktische Umsetzung der Planungen.